7. Januar 2022
Gold rauscht im Marienpark
Interview mit Guido Schütte, Geschäftsführer BMDF Gewerbepark Berlin-Mariendorf GmBH & Co. KG
Im Gewerbepark Marienpark liegt neben den denkmalgeschützten Backsteinbauten des alten Gaswerks ein hypermodernes Rechenzentrum. Wie passt das zusammen?
Es passt perfekt zusammen. Der Marienpark ist weit mehr als ein Gewerbepark, hier trifft »New Work« auf »New Manufacturing Economy«. Das Industriedenkmal hat großen Charme und das Wort Park steht nicht nur für eine Ansammlung von Firmen, hier gibt es den Park tatsächlich. Das idyllische Naturgelände ist wie ein zusätzlicher Arbeitsplatz draußen. Aber hinter den historischen Fassaden sitzt die Zukunft. Das sind Unternehmen, die Traditionen neu denken und zukunftsweisende Technologien nutzen. Die direkte Anbindung an ein derart leistungsstarkes Rechenzentrum ist für solche Unternehmen eine Steilvorlage.
Wie verwandeln die Unternehmen diese Steilvorlage?
Das Rechenzentrum wird derzeit noch gebaut. Aber bereits jetzt sitzen hier ein Netzwerk für Künstliche Intelligenz, der KI Park, und eines für 3D-Druck: »Mobility Goes Additive« mit einer offenen Online-Plattform (siehe auch S. 38/39). Dann der IAM Coworking Hub, an dem Startups gleich mitten im Zentrum der 3D-Druck-Branche sind. Mit den richtigen Kontakten und einem Prototypen- und Demo-Center. Der Marienpark wird einer der wichtigsten Standorte für Additive Fertigung, KI und Cloud Computing.
Sind alle Ihre Mieter_innen digital unterwegs?
Das KI-Netzwerk natürlich mehr als das Dörrwerk. Aber alle unsere Mieter_innen denken über den eigenen Tellerrand hinaus und nutzen die Gemeinschaft zum Vernetzen. Die Brauerei Brewdog hat beispielsweise mit dem Dörrwerk Rettergut ein innovatives Bier aus ungenutztem Obst kreiert. Die Backmanufaktur wiederum nutzt Malzrückstände von Brewdog für ihr »Craft-Bread«. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Brewdog hier den schönsten Biergarten von Berlin betreibt? Das ist vielleicht auch ein Standortvorteil. (Interview und Text von Stefanie Urbach)